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Jarons Reise #031

XXXI

Nach kurzer Zeit hing eine ganze Traube Menschen an der Decke. Einer der neuen Mitstreiter fragte:

„Wohin?“

Jaron gab eine kurze Beschreibung, dann zogen sie los. Mit vereinten Kräften war es ein Kinderspiel die Kastenwesen Richtung Grube zu zerren.

Als Gemda die seltsame Prozession entdeckte, war sie äußerst überrascht. Doch schnell hatte sie sich wieder gefasst und ging auf ihre Position. Von dort aus betätigte sie den Mechanismus, um die Grube zu öffnen. Die Kastenwesen wurden kurzer Hand in die Grube gestoßen und der Deckel wieder geschlossen.

Erschöpft und gespannt wartete die Menge darauf, dass etwas passierte. Doch es blieb still. Als sich alle sicher waren, dass wirklich keine Gefahr mehr von den Kastenwesen ausging, brach ein großer Jubel aus. Fremde lagen sich in den Armen. Aber auch Bekannte und Verwandte fanden sich wieder.

Nachdem der erste Jubel verklungen war, beschloss man, Wache einzurichten, bis man sich einig war, wie man mit den Kastenwesen weiter verfahren sollte. Zudem rollte man einige großen Steine auf den Deckel, um einen Ausbruch zu erschweren. Dann kehrte der Großteil der Gruppe zurück zur Stadt, wo die nächste Jubelfeier losbrach.

Während die Menschenmenge johlte und lachte, wanderte Jaron ziellos umher. Er war erschöpft und aufgeputscht zugleich. Seine Wunden bemerkte er gar nicht. Da kam eine junge Frau auf ihn zugelaufen:

„Oh Jaron, was hast du denn mit deinen Beinen gemacht? Und mit deinen Armen!“

In diesem Moment bemerkte Jaron, dass es Amjanka war, die ihn begutachtete.

„Oh Amjanka!“

, seufzte er und schloss sie in seine geschundenen Arme. Sie blickten sich für einen langen Moment nur an, dann küssten sie sich.

Schließlich löste sich Amjanka:Amjanka und Jaron umarmen sich.

„So, geküsst wird später. Jetzt müssen wir dich erst mal versorgen!“

„Na gut. Ich kenne da eine Heilerin. Komm mit.“

Jaron zwinkerte ihr zu und Hand in Hand gingen sie zum Lager.

 

Ende.

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Jarons Reise #030

Sie hatten vereinbart, dass Bormir das Kommando hatte. Er war am kampferprobtesten von allen. Sobald er das finale Signal gab, würden alle Trupps möglichst zeitgleich zuschlagen. Jeder Trupp hatte aber auch die Möglichkeit, ein Abbruchsignal zu senden. Daher wartete Bormir nach Gemdas Signal ein paar Augenblicke ab und lauschte aufmerksam.

Da kein Abbruchsignal zu hören war nickte er Sorjan zu, der darauf ein letzes Mal ins Horn blies. Dann spannten sie die schwere Decke, die jeder Trupp bei sich hatte. Auf drei stürzten sie sich vom ihrem Baum auf das Kastenwesen unter ihnen. Die zwei anderen Trupps taten es ihnen gleich.Zeichnung einer Decke

Der Aufprall auf dem Boden war hart und schmerzhaft. Aber noch schmerzhafter war der plötzliche Ruck, der entstand, als sich Decke spannte. Beinahe hätte Jaron losgelassen und laut aufgeschrien, doch er konnte es sich verkneifen.

Schließlich schaffte er es, sich hinzustellen und erkundigte sich leise nach Barn. Der bestätigte mit:

„Lass uns nicht lange fackeln, legen wir los!“

Daraufhin fingen sie an, an der Decke zu zerren und so das Kastenwesen zur Grube zu bugsieren. Doch in diesem Moment schien das Kastenwesen zu erwachen. Sie merkten nun mehr Widerstand. Dennoch gelang es ihnen, das Wesen langsam voran zu bewegen, bis dieses mit einem mal anfing, sich ruckartig hin und her zu drehen. Sie hatten große Schwierigkeiten, sich festzuhalten. Immer wieder wurden sie zu Fall gebracht und über den rauen Boden der Stadt geschleift. So schnell würden sie die schafkantigen Steine und Äste nicht vergessen.

Aus dem Augenwinkel sah Jaron, dass Svavar fast den Halt verlor. Doch bevor er loslassen musste kamen ihm Stadtbewohner zur Hilfe. Sie strömten jetzt in Scharen aus dem Baracken; aufgeweckt durch den Kampfeslärm. Und offensichtlich erzielten die Decken die erhoffte Wirkung. Der Bann schien gebrochen.

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Jarons Reise #029

XXIX

Den ersten Teil des Weges gingen alle Trupps gemeinsam. Nicht alle kannten das Terrain so gut wie Sorjan, Bormir und Jaron. Daher besprachen sie einige Schlüsselstellen des Plans vor Ort.

Als es dunkel wurde, stärkten sie sich mit etwas Trockenfleisch und gingen anschließend getrennter Wege. Im Schutz der Dunkelheit schlichen sich die Zweiertrupps auf die abgesprochenen Ausgangspositionen und kletterten dort in einen geeigneten Baum.Zeichnung eines Tierhorns

Jeder Trupp hatte ein Horn dabei, mit dem sie ein vereinbartes Signal abgeben konnten, sobald sie in Stellung waren. Für die Wachen waren es einfach nur ungewöhnliche Geräusche der Nacht, von denen man sich nicht verrückt machen lassen durfte. Für Gemda hingegen war jedes Signal ein kleines Stück Erleichterung, weil es Ihr Gewissheit verschuf, nicht völlig allein zu sein. Sie wartete ab, bis alle Signale erklungen waren, dann gab sie ihr Signal zur Bestätigung und begann dann, mit Hilfe des Mechanismus, die Abdeckung der Grube zu öffnen.

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Jarons Reise #028

XXVIII

Der Tag war gekommen. Heute würden sie es wagen. Jaron hatte schlecht geschlafen. Wie die meisten in der Gruppe. Zu groß war die Anspannung; zu viele Gedanken sausten durch die Köpfe. In Jarons Gedankenwirrwarr hatte sich wieder Amjanka verfangen. Ob er sie wiedersehen würde? Und würde sie ihn noch lieben? Würde sie ihn überhaupt erkennen? Jaron versuchte diese Gedanken beiseite zu schieben. Erst einmal musste die Befreiungsaktion glücken.Kamille und Frauenmantel

Am Nachmittag teilten sich die Mitglieder der Gruppe in kleinere Einsatztrupps auf. Jeder hatte seine Aufgabe. Tarja, Howir und ihre Tochter, Mawir, blieben in der Nähe des Lagers. Sie wollten Heilkräuter sammeln, falls es nach dem Kampf verwundete geben würde. Bei ihnen blieb auch Hoss. Svavar und Havar bildeten den ersten Kampftrupp. Bormir und Sorjan den zweiten und Jaron kämpfte an der Seite Barns. Gemda würde alleine an der Grube Stellung beziehen und Barns Mechanismus bedienen.

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Jarons Reise #027

XXVII

Drei Tage später waren auch die letzten Vorbereitungen abgeschlossen und sie wollten nicht mehr lange zögern. Am nächsten Tag wollten sie ihren Plan in die Tat umsetzen. Unnötiges Warten hätte nur die Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden, erhöht.Bild von einem Fest

Am Abend kamen alle zu einer Art Abschiedsfest zusammen. Die bevorstehenden Ereignisse sorgten für viele besorgte Mienen und eine spürbare Nervosität lag in der Luft. Jeder war sich der Tatsache bewusst, dass es ihre letzte gemeinsame Nacht sein könnte. Auf dem Fest bemühten sie sich jedoch, diese Gedanken abzuschütteln und bei Musik, Spiel, Speis und Trank einen schönen Abend zu verbringen. Außerdem trank der ein oder andere sich wohl noch etwas Mut an.

Ganz ließ sich aber die Anspannung nicht überspielen. So endete das Fest schon früh und alle versuchten zeitig Schlaf zu finden.

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Jarons Reise #026

XXVI

Jaron und Barn zogen schon früh los, um Bäume zu schlagen. Für den Plan brauchten Sie einiges an Holz. Bormir, Havar und Svavar zogen hingegen mit Schaufeln los. Sie suchten nach dem optimalen Ort, um eine Grube auszuheben. Sorjan und die Frauen kümmerten sich um die Verpflegung und stellten wichtige Ausrüstungsgegenstände her.

Bild von einer Schaufel und einer AxtNach fast drei Wochen Schuften hatten sie eine Grube ausgehoben, die sie für tief und breit genug hielten. Also mussten sie nun die Holzkonstruktion heimlich zur Grube schaffen und über dem Loch anbringen. Anschließend mussten sie noch den Klappmechanismus, den Barn sich ausgedacht und gebaut hatte, testen. Nach einigen Justierungen und Nachbesserungen waren sie zufrieden. Die Grube war bereit. Die Tarnung fehlte noch, doch das war keine große Aufgabe.

Die größte Aufgabe stand ihnen allerdings noch bevor. Sie würden die Kastenwesen zur Grube zu bekommen müssen. Am besten alle drei gleichzeitig.

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Jarons Reise #025

XXV

Nachdem Bild von eine VersammlungJaron und Bormir im Lager angekommen waren, eilten sie zu Tara, um ihr zu berichten. Daraufhin trommelte Tarja die komplette Truppe zusammen, um die Lage zu besprechen. Sofort sprudelten die Ideen, Aber es wurden auch viele Zweifel laut. Schließlich brachte Tarja Ruhe in die Gruppe und fing an, die Standpunkte zusammenzufassen. So versucht sie die aufkeimenden Konflikte, die sie in der aufgeheizten Stimmung erspürt hatte, abzufangen. Dieses sanfte Einschreiten zeigte bald Wirkung. Die Diskussion wurde ruhiger und konstruktiver. Letztendlich hatten sie einen Plan, mit dem alle mehr oder weniger einverstanden waren.

Erschöpft von der Debatte machte die Gruppe sich an das späte Abendessen, das ungewöhnlich ruhig ablief. Alle waren nachdenklich und müde. Die wenigen Gespräche am Tisch drehten sich alle um den Plan und mögliche Schwachpunkte.

Nach dem Abendessen verstreute sich die Gruppe. Die meisten gingen sofort zu Bett. Der Plan würde viel Energie von allen fordern.

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Jarons Reise #024

XXIV

Jaron und Bormir schlichen sich vorsichtig an das Tal heran, in welchem die Kolonie lag. Jetzt am Tag mussten sie besonders behutsam vorgehen, um nicht entdeckt zu werden.

An einer Anhöhe blieben sie stehen. Von dort aus konnten sie das Tal gut einsehen. Sie wollten von hier aus erst mal einen Überblick erlangen, bevor sie sich näher heran wagten.

Als sie den Eindruck hatten, dass die Luft rein war, rückten sie Stück für Stück tiefer ins Tal, bis sie einen guten Beobachtungsposten gefunden hatten. Dort harrten sie Stunde um Stunde aus, ohne dass etwas Bemerkenswertes geschah.

Doch dann, als es bereits dunkel wurde, erlebten sie einen kurzen aber enorm wichtigen Zwischenfall: Eines der Kastenwesen schwebte unvorsichtig in eine Mulde. Mit einem Mal schien ein Drittel der unter dem Bann stehenden Gefangenen aus dem Bann aufzuwachen. Doch schon im nächsten Moment schwebte das Kastenwesen wieder aus der Mulde und brachte die Menschen wieder unter Kontrolle. Als würde sich die Macht wie eine Welle ausbreiten, wurden die verdutzten Menschen nach und nach wieder in den Bann gesogen, ohne dass sie genug Zeit hatten, zu fliehen.

Verwundert schauten sich Jaron und Bormir an. Hatte die Mulde die Macht des Kastenwesens blockiert? Das würde zu dem passen, was Barn berichtet hatte, der auf einem DacWellenförmige Hypnosestrahlungh arbeitend offensichtlich außerhalb der Reichweite des Banns geblieben war. Schnell machten sich Jaron und Bormir auf den Heimweg. Das mussten Sie berichten.

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Jarons Reise #023

XXIII

Die Erkundungstouren der folgenden Tage bestätigten die bisherigen Erkenntnisse. Geführt wurde die „Kolonie“ von den drei Kastenwesen. Diese kontrollierten die Masse über die Wächter. Viel zu viele Wächter, befanden Tarja und Jaron. Bormir meinte, dass sie es mit etwas Geschick mit den Wächtern aufnehmen könnten. Doch egal, welches seiner Szenarien sie durchspielten, sie mussten zu dem Schluss kommen, dass das Risiko zu hoch war. Nicht nur für sie selbst, sondern auch für die „Gefangenen“.Fragezeichen

„Aber es muss doch einen Weg geben, wie wir sie da raus bekommen!“, brummte Bormir.

Jaron rieb sich das Kinn.

„Das ist ein gutes Stichwort, Bormir!“

„Was?“

„Raus bekommen. Raus aus dem Bann. Wir müssen den Bann brechen!“

Tarja nickte.

„Das ist unsere einzige Chance. Doch wie sollen wir das schaffen? Wir wissen immer noch zu wenig über diesen Bann!“

„Dann müssen wir es eben herausfinden.“, meine Bormir voller Tatendrang. Noch in derselben Stunde gingen er und Jaron los.

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Jarons Reise #022

XXII

Kaum hatte Sorjan seine Erzählung beendet, brach ein großes Durcheinander aus. Alle redeten durcheinander, bis Tarja mit Lauter Stimme für Ordnung sorgte:

„Liebe Freunde, bitte beruhigt euch. Was Sorjan da erzählt, ist erst mal eine gute Nachricht, weil wir endlich mehr wissen. Doch wir wissen noch zu wenig. Was mir Sorgen macht, das sind die bewaffneten Wachen. Das müssen sehr viele sein. Warum helfen sie den seltsamen Kastenwesen? Wie stark ist der Bann, der auf allen zu liegen scheint? Wir müssen gezielt Spähtrupps losschicken. Aber wir müssen auch vorsichtig bleiben. Noch vorsichtiger als zuvor.“Gezeichnete Landkarte

Die Ansprache fand allgemeine Zustimmung und bald darauf einigte man sich darauf, dass Tarja, Sorjan, Bormir und Jaron Pläne schmieden sollten. Die anderen machten weiter mit ihrem Tagesgeschäft. Jaron war sehr stolz, in die Planungsrunde aufgenommen zu sein.

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