4. Mai 2016 · 19:27
XIV
Die drei gingen etwa eine halbe Stunde in nordöstlicher Richtung durch den Wald, als der Schwarzhaarige mit einem Mal stehen blieb. Jaron wunderte sich. Er konnte auf den ersten Blick nichts Besonderes erkennen. Zumal es auch langsam dunkel wurde. Dann sah er, wie sich hoch über ihnen etwas in einem Baum bewegte. Eine Fensterluke wurde vorsichtig geöffnet und Jaron konnte das Gesicht einer Frau erkennen. Dann schloss sich die Luke wieder und kurz darauf wurde eine Leiter herab gelassen. Offenbar hatte sich hier eine Gruppe von Menschen im Wald zusammengeschlossen. Sie schienen in Baumhäusern zu leben.
Jaron blickte hin und her. Allmählich erahnte er die Dimensionen der Konstruktion. Mehrere kleine Räume waren über Stege miteinander verbunden. Mit Ästen und Laub hatten die Erbauer die Gebäude recht gut getarnt. Ein Uneingeweihter konnte nur mit sehr wachsamem Blick etwas entdecken.
In diesem Moment kam eine Frau mit langen, grauen Haaren und weichem, freundlichem Gesicht die Leiter herunter gestiegen. Unten angekommen strich sie ihre Kleidung glatt und kam auf die drei Männer zu. Der Schwarzhaarige begann zu berichten:
„Hallo, Tarja. Wir haben den Ankömmling. Er sagt, er sei Joran aus Korumstet.“
„Jaron!“, protestierte Jaron, um sogleich verschämt zu verstummen. Tarja schmunzelte und musterte Jaron.
„So, so, Jaron aus Korumstet. Bitte entschuldige unsere etwas ruppige Begrüßung. Du musst verstehen, dass wir sehr vorsichtig geworden sind. Du bist Jäger, richtig?“
„Ja, woher wissen Sie das?“
Tarja lachte.
„Das ist schwer zu übersehen. Deine Kleidung, dein Bogen, die Fallen, die du gestellt hast-alles spricht die Sprache eines Jägers. Aber nun komm rein und erzähl von dir.“
Darauf dreht Tarja sich um und kletterte die Leiter hinauf. Die Männer folgten ihr. Zuerst Jaron, dann der Schwarzhaarige und schließlich der Große.
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