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Die Burg im Dschungel #001

Pete stapfte einige Meter hinter Caroll, seiner Mutter, durch den dichten Urwald. Hin und wieder schnellten Äste zurück, die seine Mutter nicht mit der Machete erwischt und nur zur Seite gedrückt hatte und er wollte nur ungern von diesen Ästen getroffen werden.

Schweiß lief von seiner Stirn an diesem heißen Januartag. Pete konnte sich nicht vorstellen, dass in dieser südlichen Gegend einst Schnee gefallen sein sollte. So stand es zumindest in den historischen Aufzeichnungen, die ihm seine Mutter gezeigt hatte.
„Hier ist es!“, Caroll zeigte den Berg hinauf.
Als Petes Blick ihrem Fingerzeig folgte, sah er die Überreste eines Turms. Sandsteinquader lagen im Gras rund um die Grundmauern verstreut.

Ruine eines Turms im Wald.

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Spaziergang in Winterkälte

Das weite Himmelmeer
In strahlendem Blau
Liegt völlig ruhig

Die dünnen Eisplatten
Unter den Schuhen
Krachen laut und satt

Die klirrende Winterluft
Kriecht frisch und hart
In alle Enden der Lunge

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Waldsehnsucht

Nackte Füße
Auf dem kühlen Moos
Einer kleinen Lichtung

Die Sommersonne
Bricht in goldnen Strahlen
Durch die Baummauer

Feine Partikel
Schwirren aufgeregt
Durch die Luft

Traumraum Wald
Gedanklicher Sehnsuchtsort
Idealbild des Friedens

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Jarons Reise #013

XIII

Als Jaron schon kurz davor war umzukehren, tat sich endlich vor ihm der Wald auf. Doch statt der erhofften Siedlung fand Jaron eine große, mit allerlei Felsformationen übersäte Fläche vor. Enttäuscht und abgekämpft ließ Jaron sich auf den erstbesten Felsen fallen. Er nahm eine Kartoffel aus seinem Feldbeutel, die er gestern noch in der Glut des vorbereiteten Signalfeuers gebacken hatte. Mampfend ließ er seinen Blick über die Felsen schweifen. Dafür hatte er sich also den halben Tag durch den Wald gekämpft und von Dornen zerkratzen lassen. Wäre er unter anderen Umständen an diesen Ort gelangt, wäre ihm vielleicht die majestätische Schönheit aufgefallen, die von der Lichtung ausging. Doch jetzt war er einfach zu niedergeschlagen.Jaron auf einer Felsformation

Nachdem er gegessen hatte, stellte er sich auf einen der größeren Felsen und hielt nach Etwas Ausschau, für das sich die Strapazen doch gelohnt haben könnten. Er konnte nichts entdecken, außer einem kleinen Bachlaufs, der zwischen zwei Felsen entsprang. Er kletterte hinab, trank ein paar Schlucke des klaren, frischen Wassers und füllte seinen Trinkschlauch auf. Zu seiner Überraschung entdeckte er von hier aus die Rauchsäule. Also machte er sich auf den Rückweg.

Sobald Jaron wieder im Wald war, war die Rauchsäule nicht mehr sichtbar. Doch die Spuren, die er auf dem Hinweg hinterlassen hatte, waren deutlich genug. Immerhin kam er nun sehr rasch voran und konnte die verlorene Zeit leicht aufholen. Als er an der Nische ankam, war es noch hell. Er hatte sogar noch Zeit, die Fallen zu prüfen und wurde schnell fündig. In einer der Fallen hing ein wildes Huhn. Er köpfte das Huhn mit seiner Axt und brachte es zufrieden in die Nische. Dort entzündete er das Feuer und begann das Huhn zu rupfen.

Plötzlich traten zwei Männer in seinen Unterschlupf. Sie waren beide bewaffnet und stämmig gebaut. Fliehen war also keine gute Idee. Jaron war wie gelähmt, als einer der Männer, er hatte langes, rabenschwarzes Haar und einen dichten Bart, vortrat. Der Schwarzhaarige fragte Jaron:

„Wie heißt du?“

Jaron versuchte sich seine Angst nicht anmerken zu lassen und antwortete mit fester Stimme:

„Ich bin Jaron. Jaron aus Korumstet. Und wer seid ihr?“

„Das braucht dich im Moment nicht zu interessieren!“, knurrte der Schwarzhaarige und fügte hinzu:

„Deine Waffen, auch deine Axt, gibst du ihm!“

Er zeigte auf den zweiten, noch größeren Mann. Jaron hatte nicht den Eindruck, dass es sinnvoll war, Widerstand zu leisten und tat, was der Schwarzhaarige sagte. Dann bekam er weitere Anweisungen:

„Nun pack deine Sachen. Du wirst mit uns kommen. Und nimm das Huhn mit.“

Als Jaron seinen Rucksack gepackt und angelegt hatte, zündeten die beiden Männer Fackeln an und löschten anschließend das Feuer. Daraufhin setzte sich die kleine Gruppe in Bewegung. Der Schwarzhaarige ging voraus, Joran sollte in der Mitte bleiben und der Große bewachte von hinten.

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Jarons Reise #012

XII

Jaron hatte das Feuer schon am Abend zuvor entzündet, um eine gute Glut zu bekommen. Jetzt, am nächsten Morgen, legte er die feuchteren Brennmaterialien auf eine kleine Rampe und hoffte, dass das Nachrutschen funktionieren würde. Er war sich auch nicht sicher, ob das raucherzeugende Material überhaupt reichte. Für einen Testlauf fehlte ihm aber die Geduld. Jaron hoffte einfach, dass ihm die Rauchsäule zumindest als grobe Orientierung für den Hinweg reichen würde. Für den Rückweg vermutete er, dass er sich auf die Kerben verlassen konnte.

Also machte Jaron sich auf den Weg. Der erste Ausflug sollte ihn gen Westen. Die Sonne im Rücken ging er los und stellte bald fest, dass auch in dieser Gegend, wie in seinem Jagdrevier, die Bäume vorwiegend im Westen am stärksten verwittert waren. Also machte er die Kerben auf dieser Seite, damit er sie auf dem Rückweg immer vor sich hatte und sie leichter finden konnte.Gezeichneter Busch

Allerdings kam er nur langsam voran. Der Wald war noch dichter als erwartet und wurde immer wieder von Gestrüpp durchwuchert. Er musste also hart arbeiten, um sich einen möglichst geraden Weg frei zu schlagen. Dafür war die Presche leicht wieder zu erkennen und es würde ihm leicht fallen, den Rückweg zu finden. Außerdem fanden sich unter den niedrigen Büschen immer wieder Beerensträucher. Dankend nahm er die saftigen Beeren als kleine Erfrischung an.

Da sich die Sonne jedoch schon langsam über den Zenit schob und Jaron immer noch nicht an der verhofften Lichtung angekommen war, wurde er allmählich angespannter. Dass er die Rauchsäule schon längst nicht mehr sehen konnte, die Bäume waren einfach zu hoch und zu dicht, stimmte ihn nicht gerade besser. Immer öfter hörte man Flüche durch den Wald schallen.

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