Tagesarchiv: 25. Juni 2018

Die Burg im Dschungel #010

Pete sank erschöpft zu Boden, wo er sich von Seil und Gurtzeug befreite.
„Ein Glück, dass es heute so warm ist. Da wirst du schnell trocknen.“, sagte Caroll.
Pete seufzte:
„Das wird meiner Kamera auch nicht helfen.“
„Ach Schatz, das ist doch jetzt zweitrangig. Wichtig ist, dass wir noch leben. Und meine gesamte Ausrüstung liegt ebenfalls noch auf der anderen Seite.“
Pete nickte müde, schlug dann aber vor:
„Wir müssen mit besserer Ausrüstung wiederkommen und schauen, was wir davon retten können.“
Caroll reichte ihm die Hand.
„Ja, das werden wir tun. Aber jetzt lass uns erstmal heil nach Hause kommen.“

So packten sie das zusammen, was ihnen geblieben war und machten sich auf dem Heimweg.
Während sie Richtung Ausgang gingen, fragte Pete:
„Woher kam wohl plötzlich das Wasser?“
Caroll schwieg nachdenkend für ein paar Schritte. Dann rief sie:
„Oh nein, das… ich glaub, ich weiß es. Oh Mist, ist das blöd!“
„Was denn?“
Caroll fasste sich an die Stirn.
„Es war meine Schuld.“
„Hä? Wie meinst du das?“
„Ich musste doch den Haken befestigen, ja?“
„Ja. Und dann?“
„Naja, da war eine Metallstange, die mir gut geeignet schien. Doch das war vermutlich ein eingerosteter Hebel, der sich dann plötzlich gelockert hat.“
Jetzt begriff Pete, auf was sie hinaus wollte und fasste sich ebenfalls an die Stirn.
„OK, Mama. Das konnte keiner wissen, dass dadurch der Mechanismus ausgelöst wird. Und dass er überhaupt noch funktioniert…“
Sie gingen schweigend weiter. Jeder musste diese neue Erkenntnis erst einmal verarbeiten.
Ein paar weitere Schritte später brach Caroll das Schweigen:
„Aber weißt du, was mich am meisten beschäftigt?“
„Der Falke?“
„Ja. Woher kam er plötzlich?“
In diesem Moment traten sie durch das das Haupttor und blickten auf die beiden Sockel. Auf dem einen Sockel prangte noch immer ein steinerner Falke. Doch der zweite Sockel war leer.
Stumm und fassungslos starrten sie auf den nackten Steinblock. Dann bückte sich Pete und hob eine Feder vom Boden auf. Sie war aus Stein.
„Das glaubt uns kein Mensch!“

Steinerne Feder.

ENDE

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