Monatsarchiv: Dezember 2016

Kann-Mann

Es war einmal ein Superheld namens Kann-Mann. Der konnte fast alles. Fliegen und Siegen und all die Superhelden-Sachen, die man halt so kann als Superheld.

Das Problem war nur, Kann-Mann machte manchmal ein paar Sachen falsch, weil eines nicht gut konnte – zuhören.

Da passierte es schon mal, dass er keine Butter kaufte, sondern eine Mutter taufte. Oder anstatt ein Kind zu retten, wollte er ein Rind anketten. Meist war es nicht schlimm, was er tat. Aber falsch war es trotzdem (Er hat das Kind dann doch noch gerettet, nachdem er endlich eine Kette für das Rind gefunden hatte).

Also sagte Kann-Mann zu sich:

„Ich kann so viel, da schaffe ich das auch noch!“

Und dann schwang er sich in die Luft und rief:

„Bääääämmmmmmmm!“

Die nächsten Tage übte sich Kann-Mann fleißig im Zuhören. Das war gar nicht so einfach für ihn. Es kostete ihn so viel Konzentration und Geduld, dass er weniger Zeit hatte, Missionen zu erfüllen. Aber eigentlich war das  kein Problem, denn dadurch, dass er die Aufträge immer besser verstand, musste er nicht alle Wege doppelt fliegen. Er machte die Dinge einfach gleich richtig.

Nach einiger Zeit hatte er das Zuhören gelernt und war erstaunt. Jetzt hatte er manchmal sogar Zeit übrig, um sein Lieblingsspiel zu spielen.

Bäääääämmmmmm – das Ende

 

 

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Immer an

Immer
Unter Strom
Im Netz
Erreichbar

Immer
Volle Power
Volle Action
Voll Social

Bis dass
Der Akku
Scheidet

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Blumen

In der Ferne
Sehe ich
Blumen brennen

Doch meine Beine
Tragen mich nicht
Dort hin

Und meine Tränen
Löschen nicht
Das Feuer

Doch wer
Kann
Das Feuer
Löschen?

Nicht
Die Entfacher
Nicht
Die Nachbarn

Vielleicht
Die Vergebung
Vielleicht
Die Liebe

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Mut

Wir brauchen
Mut
Gegen die
Angstmacher

Wir brauchen
Pläne
Gegen die
Verunsicherer

Wir brauchen
Herz
Gegen die
Kaltmacher

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Schwarze Eisberge

Schwarze Eisberge
Hängen tief
Über der Stadt

Kurz vor Untergang
Kämpft die Sonne
Mit letzten Strahlen

Blutrot gefärbt
Das Schlachtfeld
Himmel

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Unbedacht

Mauern im Niemandsland
Ohne Wärme, ohne Farbe
Wo man einst das Leben fand
Bleibt nicht mehr als eine Narbe

Früher ein Platz zum Träumen
Davon spürt man heut nichts mehr
Schweigen hallt aus allen Räumen
Fenster klaffen dunkel, leer

Längst vergessenes Gemäuer
Ohne Nutzen, ohne Sinn
Nur ein Fuchs riecht Abenteuer
Wittert Beute noch darin.

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Krevet tvoj (Dein Bett)

Vorwort:

Normalerweise lade ich keine alten Texte nochmal hoch. In diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme.
Eine Freundin hat mein Gedicht Dein Bett ins Kroatische übertragen. Das ist also ein kleiner Sonderbeitrag. :-)


Krevet tvoj
Da sam
carobnjak,
stvorila bih ti krevet,

sa madracem
ispunjenim poljupcima,
sa pokrivacem
sasivenim od zagrljaja,
i sa jastukom
gdje sakrit mozes se.

Ali,
nisam carobnjak.
Zato,
nudim ti
Svoje usne
Svoje ruke
i priljubljenost svoju.

Kad poželiš, Zavuci se!

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Dosis

Das Sonnenlicht
Spendet Leben
Doch zu viel davon
Wird dich verbrennen

Das Meerwasser
Spendet Leben
Doch zu viel davon,
Lässt dich verdursten

Eine Umarmung
Spendet Zuneigung.
Doch zu fest
Wird sie erdrücken.

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Don Hühott

Vorwort:

Den folgenden Text habe ich bereits September geschrieben. Ohne Bezug auf die Wahlen in den USA. Der Name Donald ist zufällig gewählt.

Und nun viel Spaß mit der Gesichte ;-)


Don Hühott

Don Hühott

Es war einmal ein Pferd, das hieß Donald von Hühott und war ein Graf. Aber das war ihm egal. Deswegen nannten alle ihn Don Hühott oder einfach Don. Don stand also tagein, tagaus auf den Wiesen seiner Grafschaft und blickte auf sein Land. Ein kluger Gaul, es war sein Vater, hatte ihm einst geraten:

„Achte immer gut auf dein Land, denn es ernährt dich.“

Es war nicht sehr viel Land, aber Don passte gut darauf auf.

Bild von Don Hühott und einem Schaf

Die Schafe

Eines Tages kam eine Gruppe Schafe zu Don Hühott. Sie fragten:

„Oh Don, was hältst du von der Idee, eine Mine zu graben und nach Schätzen zu suchen? Wir würden eine Menge Heu damit verdienen.“

Don Hühott aber sagte:

„Hier gibt es genug frisches Gras für alle Bewohner. Wir brauchen keine Mine.“

Da waren die Schafe enttäuscht und gingen zum Nachbarn von Hühott. Der Nachbar war ein Stier und auch ein Graf. Der ließ die Schafe Minen graben.

Bild von Don Hühott und einem Biber

Die Biber

Ein paar Tage später kamen Biber zu Don. Sie fragten:

„Hey Don Hühott, wie wäre es, wenn wir einen größeren Damm bauen würden. Dann würden wir einen größeren Teich bekommen. Dann kämen mehr Besucher zu uns.“

Der Graf überlegte. Dann antwortete er:

„Besucher sind gut. Aber mehr Besucher als jetzt wären nicht gut für den Boden. Sie würden alles zertrampeln. Ich bin dagegen.“

Da gingen die Biber zum Nachbarsgrafen, dem Stier. Dort bauten sie einen neuen Damm.

Bild von einer fliegenden Gans

Die Gans

Eines Tages besuchte die Gans Don Hühott und erzählte dem Pferd, wie sie über das Stierland geflogen war. Von Weitem fiel ihr nur auf, dass der Fluss ganz anders aussah als die Woche zuvor. Und dafür war der neue Stausee der Biber wieder verschwunden. Don Hühott ahnte, dass dies nichts Gutes bedeuten konnte und schnaubte ein leises „Oh wei!“

Bild von einem Fluss und einem Schild

Schatz unter Wasser

Die Gans bestätigte Dons Befürchtung: Im Tiefflug hatte sie festgestellt, dass der Damm der Biber gebrochen war. Die Wassermassen hatten zahlreiche Felder überspült. Leider auch die Minen der Schafe. Zum Glück war gerade Feiertag gewesen und kein Schaf im Stollen. Alle hatten unverletzt überlebt. Aber die Schatzsuche war erst mal vorbei. Und auf den überschwemmten Feldern konnte gerade niemand grasen. Es fehlte auf lange Sicht also an Futter.

Don Hühott bedankte sich bei der Gans. Nach einigem Nachdenken kam er zu dem Entschluss, selbst in diese Nachbarschaftsgrafschaft zu reisen. Er musste irgendwie helfen können. Da er nicht viel packen musste – Er setzte im Grunde nur seinen Reisehut auf –  ging er kurz darauf los. Nach einer Stunde war er an der Grenze. Nach einer weiteren halben Stunde fand er den Stall des Stiers. Dieser begrüßte ihn freundlich, auch wenn er zutiefst betrübt aussah:

„Oh Donald, mein Freund. Es freut mich, dass du zu dieser Stunde der Not zu uns gekommen bist.“ Don antwortete:

„Hallo Franz! Sag mir, wie ich euch helfen kann!“

„Nun Donald, ich bitte dich nur ungern, aber könntest du ein paar Tiere bei dir aufnehmen? Ansonsten weiß ich nicht, wie hier alle Tiere über den Winter kommen sollen.“

Da stimmte Don Hühott ohne Zögern zu:

„Wir haben mehr als genug Futter. Schick die Leute los, die Hilfe brauchen.“

So wurde es gemacht.

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