5. Juni 2016 · 7:14
XVII
Jaron wurde von Gesang geweckt. Aus der Küche klang neben betriebigem Geklapper eine warme Männerstimme. Jaron erhob sich und sah, dass Hoss schon länger auf sein musste. Als Jaron die Nacht aus seinen Knochen geschüttelt hatte, ging er neugierig den munteren Klängen entgegen. In der Küche traf er auf einen fröhlich trällernden Mann mit dunkelblonden Haaren. Als er Jaron entdeckte, unterbrach er seine Arbeit und seinen Gesang und musterte Jaron. Er streckte ihm die Hand entgegen und sagte:
„Ich bin Svavar, Howirs Mann. Sie hat mir schon von dir erzählt.“ Jaron erwiderte den Händedruck.
„Hallo, dein Gesang hat mich geweckt.“
„Oh, das tut mir leid!“
„Nein, nein. Du singst sehr schön.“
„Danke, ich übe auch ständig.“
Er zwinkerte Jaron zu. „Du musst dich sicher erleichtern. Geh die Leiter runter und lass dir die Toilette von den Anderen zeigen. Sie ist im Wald.“
Jaron gedankte sich. Die offene Art des singenden Svavars hatte ihn aufgemuntert. Bormir und Barn waren ihm so feindselig vorgekommen. Tarja freundlich, aber doch irgendwie zurückhaltend. Zumindest kannte er noch nicht ihre genauen Absichten. Howir konnte er noch nicht richtig einschätzen. Gemda hatte er bisher nur als schweigsame Köchin erlebt und Mawir war noch ein Kind. Für Kinder gelten andere Kategorien. Richtig willkommen und nicht als Eindringling hatte er sich nur gerade bei Svavar und bei Hoss gefühlt. Jaron kletterte die Leiter hinab. Die Klappe stand offen und die Leiter war herabgelassen. Unten waren
bereits Barn und ein Junge auf den Beinen. Sie hatten gerade ein Feuer entfacht und Bänke aufgestellt. Jaron ging zu ihnen hinüber und begrüßte sie. Als der Junge sich umdrehte, erkannte er sofort die Verwandtschaft zu Svavar. Mit dem gleichen freundlichen Gesicht stellte er sich vor:
„Hallo, ich bin Havar, der Sohn von Svavar und Howir. Du musst Jaron sein.“
Sie gaben sich die Hand.
„Komm mit, ich zeig die das Plumsklo.“
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